SCHWEIZER KRANKENSCHWESTER IN DEN NIEDERLANDEN
"Herinneringen uit onze hollandse tijd, zomer 1955"
steht in dem Photoalbum und ist Grund um etwas zu schreiben. Die Bilder sind schön in ein kleines Album geklebt mit einem kurzen Kommentar und geben einen Eindruck der Holländischen Zeit einer Schweizer Krankenschwester, die in Holland mit offenen Armen empfangen wurde.
Sie war gerade fertig mit der Ausbildung und in Holland wurden Krankenschwester gesucht. Sie wollte gerne ihre Welt vergrößern und die Bergen eintauschen gegen das Land am Mer.
Sie hat eine Stelle bekommen auf dem Kinderstation
vom Diaconessenhuis in Utrecht
Zusammen mit einer Freundin ist sie nach Holland gereist und hat dort die Bilder gemacht, die hier auf der Seite zu finden sind.
Bei schönem Sommerwetter, wurden die Babybettchen draußen im Garten gefahren und die Kinder haben dort auch die Flasche bekommen.
Auch die Mädchen, die im Krankenhaus lagen, wurden mit Bett nach außen gefahren und auf der Veranda hingestellt, damit sie das schöne Wetter genießen konnten und Licht tanken für ihre Heilung.
Es gab eine Brei-(Pap auf Holländisch) Küche, wo die Schwestern selbst den Brei für die Kinder bereiteten und der täglichen Weg zu dem Krankenhaus ging, so wie auf das Bild zu sehen ist, durch ziemlich leere Straßen.
Der Bäcker hat das Brot noch mit dem Kastenrad ins Haus gebracht.
Die Jungedamen wohnten in eine geselliche Dachstube, wovon sie die ganze Stadt übersehen konnten.
In ihrer Freizeit haben sie Ausflüge gemacht und Mühlen besucht und, natürlich, das Wilhelminapark in Utrecht.
Auch wurde eine Reise zum Noordzee gemacht, wovon ein Bild als "Nordzee" im Fotobuch verewigt wurde.
Das Leben am Strand und die Dünen haben sich, so wie das Sich Sonnen, wenig verändert
aber die Schwimmanzüge haben sich schon verändert.
Der IJsselmeer wurde besucht und in der Beschreibung IJzelmeer genannt. (IJssel ist die Name eines Flußes und IJzel ist Glatteis in Holland)
Sechzig Jahre nach dem Aufenthalt, hat die Krankenschwester noch gute Erinnerungen an diese kurze Niederländischen Zeit. Nach einigen Monate wurde sie wieder zurück gerufen in die Schweiz und ist dort dann geblieben.
Die Zeit bei den Diaconessen war nicht leicht. Die Diaconessen haben gute Arbeit geleistet, aber sie waren streng und wurden von der Krankenschwester manchmal als Gefühllos erfahren. Eine Erfahrung, die 60 Jahre nach Dato ihr noch immer klar vor Augen steht, war der Auftrag den sie schon bald nach ihrer Anfang im Krankenhaus bekam.
Sie mußte zu einem Zimmer gehen und dort das Kind, das da lag, abholen. Nachdem sie das Zimmer gefunden hat und das Kind aufnahm, ist sie richtig erschrocken als sie entdeckte, daß das Kind nicht mehr lebte. Das hatte man ihr nicht erzählt.
Es war wie eine sehr kalte Dusche, die sie dort bekam und die ihr in Schock gebracht hat, einen Schock, den sie nie ganz überwonnen hat.